Die 261 Mitglieder des VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) der Kleingartensparte Marienhöhe im Kreisverband Erfurt-Süd feiern 1985 das 65-jährige Bestehen ihrer Anlage.

Im Jahr 1920 schlossen sich Pächter von Gartengrundstücken in der Flur "Hinter dem Herrenberge" zum Gartenverein "Marienhöhe" zusammen. Die Namensgebung wurde sehr wahrscheinlich wegen des Ausblicks auf eines der damaligen Wahrzeichen der Stadt am Dom zu Erfurt gewählt (bis 1968 Mosaikbild der Maria am westlichen Giebel des Erfurter Doms).

Nach 1930 schlossen sich der Gartenanlage "Marienhöhe" weitere Einzelpächter und zwei Nachbargartenvereine an. Die Gartenanlage umfasste damit das heute noch belegte Territorium, das 1985 insgesamt 123 Gärten in vier Gruppen einschließt. Sie ist eine der ältesten Anlagen der Stadt Erfurt.

Das äußere Bild der rund 5 Hektar (49.000 m²) umfassenden Anlage ist von der Hanglage des Geländes und unterschiedlichen Gartengrößen geprägt. Die zur Gründung vor 65 Jahren größtenteils bis zu 700 m² großen Parzellen wurden bei Neuvergaben geteilt, so dass mehr Gartenfreunden als zuvor die Möglichkeit für eine sinnvolle Freizeitgestaltung und Erholung gegeben werden konnte.

In den Jahren nach 1965 haben die Verbandsfreunde ihre Gärten verjüngt und modernisiert. 1974 bis 1976 wurde durch eigene Leistung der Spartenmitglieder die gesamte Anlage elektrifiziert.

Die Bereitschaft zur produktiven Nutzung der Gärten nahm beträchtlich zu und durch Um- oder Neubau sind bis 1985 Lauben und Außenanlagen in 116 der 123 Gärten schöner gestaltet worden.

In 27 Gärten entstanden Gewächshäuser mit einer Gesamtfläche unter Glas von 213 m². Außerdem nutzen die Kleingärtner der Sparte 144 m² Mistbeetfläche.

Die Gesamterzeugung von Obst und Gemüse beträgt jährlich ca. 65 Tonnen, das sind mehr als durchschnittlich 125 Kilogramm je 100 m² Gartenfläche. Im für Wachstum und Vegetation sehr günstigen Jahr 1983 wurden sogar 74 Tonnen geerntet. Rund ein Drittel der Ernte wird über den eigenen Bedarf hinaus der Versorgung anderer zugeführt.

Kulturelle Betätigung und Erholung finden die Gartenfreunde im Kulturheim. Es wurde bereits im Gründungsjahr der Anlage 1920 erbaut und im Laufe der Jahre modernisiert und erweitert.